Informationen zur Route:
• Länge: 10,17 Kilometer
• Dauer: 3–4 Stunden
• Schwierigkeit: Mittelschwere Wanderung, festes Schuhwerk erforderlich.
• Familienfreundlich: Dank der spannenden Sagen und Geschichten ideal für Groß und Klein.
Unsere Wanderung beginnt
1. Naturfreundehaus
Das Naturfreundehaus liegt direkt am Eingang des Bullerbachtales, eines der schönsten Waldtäler des Deisters. Es ist seit 1955 Ausflugslokal. Mann kann auch in sehr ansprechenden Zimmern bei guter Verpflegung hier seine Ferien verbringen. Wir gehen, die Wiesen des Bullerbachtales bleiben links liegen, durch den Buchenwald bis zum Berliner Platz (2). An der Blutbuche kreuzen sich die Wege. Auf der rechten Seite des Weges zeigt unser Wegweiser in Richtung Kammweg – Kreuzbuche. Immer leicht ansteigend, auf einem sehr gut befestigtem Weg, rechts leuchten im Herbst die vielen bunten Farben des Laubes, kommen wir zu einer Weggabelung. Jetzt müssen wir ein kurzes Wegestück nach recht gehen, Richtung Hohenbostel, bevor wir dann wieder nach links in den Forstweg Richtung Bad Nenndorf-Teufelsbrücke einbiegen (3). Nach ca. 1 km, es geht durch einen schönen Mischwald, macht der Weg eine scharfe Rechtskurve (Hinweisschilder). Weiter geradeaus zweigt nach etwa 100 m links ein Weg ab. Aufpassen! Es geht jetzt steil bergab zur Teufelsbrücke.
4. Teufelsbrücke
Eigentlich Waldgasthaus „Zur Heisterburg“, denn die Brücke über den Grover Grund existiert schon lange nicht mehr. Hier können wir uns von der Wanderung erst mal ausruhen und etwas über die Geschichte „Teufelsbrücke“ erfahren. Woher kommt der Name „Teufelsbrücke“? Vor langer, langer Zeit lebte in Rodenberg ein Jäger. Eines Tages machte er sich auf, um einen Hirsch zu schießen. Tödlich getroffen brach der Hirsch zusammen, aber leider auf der anderen Seite des Baches. Dieser war durch einen starken Regen so stark angeschwollen, dass der Jäger nicht hinüber konnte. Er fluchte fürchterlich und plötzlich stand der Teufel neben ihm. Der Teufel versprach ihm, eine Brücke zu bauen. Als Gegenleistung sollte der Jäger ihm seine Seele vermachen, wenn er nach ihm rufen würde. Würde er nicht rufen, könnte er als Christ weiterleben. Gesagt, getan. Der Jäger willigte ein und der Teufel baute die Brücke. Ein Jahr war vergangen, man saß in gemütlicher Runde zusammen und erzählte sich Jagdabenteuer. Hier kam natürlich auch die Geschichte mit der Brücke und dem Teufel zur Sprache. „Der Düwel soll mich holen, wenn das nicht wahr ist„, sagte der Jäger und schwupp, schon stand der Teufel da, packte den Jäger beim Kragen und nahm ihn mit in die Hölle. Die Brücke ist schon lange verfallen, aber der Name ist im Volksmund geblieben.
5. Heisterburg
Es geht weiter, denn der nächste geschichtsträchtige Höhepunkt erwartet uns. Der Weiterweg zur Heisterburg ist etwas versteckt. Also, aufgepasst! Er beginnt am Parkplatz an der Teufelsbrücke. Gleich rechts geht ein Weg in den Wald, an einem Baum ein Hinweisschild mit dem Zeichen RH für Rodenberger Hütte und E 1 für Europäischen Weiterwanderweg. Leicht bergan kommen wir auf einen befestigten Forstweg. Fein säuberlich wurde der Weg Stein für Stein gepflastert. Der Wald ist licht geworden. Rechts sieht man noch einen verfallenen Steinbruch. Hier wurde der berühmte Deistersandstein gebrochen. Immer geradeaus sehen wir links einen Sendemast stehen. Hier müssen wir vom Hauptweg abbiegen. Etwas versteckt auch das Hinweisschild zur Heisterburg. Nach kurzer Wegstrecke erreichen wir die Überreste einer alten Fliehburg. Gleich am Eingang eine Tafel auf der man, wenn sich nicht beschmiert ist, alles Wissenswerte erlesen kann. Aber in Kürze: Bei der Heisterburg handelt es sich um eine altgermanische Fliehburg. In Zeiten der Gefahr konnte die in der Nähe wohnende Bevölkerung samt ihrer beweglichen Habe hier Schutz finden. Wann diese Wallburg nun wirklich gebaut wurde, darüber streiten sich die Historiker. Die Funde, die man in der Anlage gemacht hat, wiesen auf das 10. bis 12. Jh. hin. Die Hauptburg ist ca. 105 x 85 m groß und wird von einer 1,70 m starken Mörtelmauer umschlossen. Rückwärtig befanden sich Wallaufschüttungen, die von einem 2,50 m tiefen Graben umgeben waren. In der NW- und SO Ecke befanden sich Tore, die bei Gefahr geschlossen werden konnten. Wir verlassen die Heisterburg und kommen nach ca. 500 m zur Kreuzbuche.
6. Kreuzbuche
Hier, am Kreuzungspunkt mehrerer Wald- und Wanderwege, standen früher vier Buchen. Der erste 250 Jahre alte Baum wurde 1913 gefällt, den zweiten, er war 200 Jahre alt, entwurzelte 1939 ein Sturm, der dritte Baum wurde 1951 gefällt und der vierte Baum musste 1971 nach 150 Jahren ebenfalls gefällt werden, da er von der Weißfäule befallen war. Aber es ist schon wieder für „Nachwuchs“ gesorgt. Dicht am Standort der letzten Buchen wurde eine neue gepflanzt. Sicher werden noch einige hundert Jahre vergehen, bis sie die Größe der alten Buchen erreicht. Noch etwas fällt, außer den Buchen und der kleinen Hütte, ins Auge. Ein hohes Holzkreuz erinnert an die in den Weltkriegen gefallenen Mitarbeiter des Staatlichen Forstamtes Lauenau. Nach einer gemütlichen Rast werden wir jetzt den letzten Teil der Wanderung angehen. Wir folgen dem Wegweiser nach Barsinghausen, aber nicht 6,8 km, sondern nur ca. 3,2 km. Vorbei an alten Bergbauhalden; hier kann man auch noch ein Stückchen Kohle finden, geht es immer bergab, mal etwas steiler werdend, erst in Schleifen, dann immer geradeaus ins Bullerbachtal. Im Winter, wenn es schneit, lässt es sich hier auch gut rodeln oder Ski fahren.
Die Wanderroute
Wir beginnen unsere Wanderung am Naturfreundehaus (1). Durch den Buchenwald geradeaus oder auf der sog. Königsallee bis zum Berliner Platz (2) an der Gabelung rechts halten. Wegweiser Kamm – Kreuzbuche. Immer bergan, bis man auf einen Hauptweg trifft (3). Links geht es zum Kamm, rechts nach Hohenbostel. Wir halten uns rechts. Nach kurzer Wegstrecke links abbiegen, Richtung Bad Nenndorf – Teufelbrücke. Man bergan, mal ganz eben, kommt man nach ca. 1 km an eine Abzweigung. Hier links halten und steil bergab zur Teufelsbrücke (4). Vom Parkplatz des Gasthauses gleich rechts in den Wald, nicht den großen Fahrweg nehmen! Weiter leicht bergan, am alten Steinbruch vorbei, auf gepflastertem Weg zur Heisterburg (5). Durch die Wallanlage hindurch kommen wir nach ca. 500 m zu einer Wegkreuzung, der Kreuzbuche (6). Wir gehen den Weg Richtung Barsinghausen, nicht den Kammweg, immer bergab und treffen nach ca. 3,5 km wieder auf unseren Ausgangspunkt.